Ursprünglich
gab es im babylonischen Zahlensystem keine Null und die fehlenden
Einheiten sind ganz einfach durch eine Leerstelle gekennzeichnet.
Das babylonische
Zahlensystem wurde vom 2. Jhdt. v. Chr. an in mathematischen Texten durch
die Verwendung einer Null am Anfang und in der Mitte, aber nie am Ende
einer Zahl, vervollständigt. Um fehlende Einheiten in einer bestimmten
Ordnung ihres Hexagesimal-Systems zu bezeichnen, benützen die babylonischen
Astronomen und Mathematiker (nachweislich seit dem Ende des 4. Jhdts. v.Chr)
einen kleinen Kreis - die Null.
Im Zahlensystem der Maya hat bereits jede Zahl ihren Stellenwert, wobei am Ende einer mehrstelligen Zahl zwar eine Null angefügt, diese aber beim Rechnen nicht berücksichtigt wird.
Für die Griechen
galt sie nicht als Zahl.
Ins Abendland
gelangte sie aus Indien, wo sie um 400 n. Chr. eingeführt wurde, über
China und die Araber erst im 12. Jhdt. n. Chr. Aus sifr entstanden
die lateinischen Wörter cifra und zerfirum.
In lndochina tauchte
das 0-Zeichen schon im 7. Jhdt. auf.
Bevor man die Zeichen
oder Figuren, die für die Zahl standen, mit dem Wort Ziffer verband,
scheint dieses nur für die Null verwendet worden zu sein, woran das
englische Wort für Null, cipher, erinnert.
Symbolisiert wird
die Null durch die Urschlange, das Chaos, die Leere, in der Natur die
Gebärmutter und das Ei, in der Mythologie das Weltei, aus dem alle
Dinge fallen, auch die Zahlen.
Im Tarot ist die
Null als "Narr" oder "Tor" dargestellt. "Und Zehn ist keins", sagt die
Hexe zu Mephisto und Faust. Erst wenn sich der "reine" Tor der Null mit
der Eins zur Zehn wieder-verbunden hat, ist das - geistige - Ziel erreicht.
Die schriftliche
Festlegung der Zahl Null erfolgte erst in Florenz im Jahr 1491.
Ein Auszug aus einem Manuskript von 1247 zeigt eine Ziffernfolge aus China mit der Null in ihrer jetzigen Darstellung. | ![]() |