In Indien
hatte man ein Zählsystem mit den 28 Fingergliedern entwickelt. Solche
Zählverfahren waren auch bei den Azteken, den Chinesen, Indochinesen,
Indern, Persern, Türken, Arabern, den koptischen Christen Ägyptens
und bei den romanischen Völkern in Gebrauch.
Ein anderes Zählverfahren
bediente sich der Zahl Zwölf, die an einer Hand dargestellt werden
konnte.
Bei einer Variante
des Zählens wurden die Zahlen 1 bis 12 mit einer Hand und die Zahlen
1 bis 60 mit beiden Händen gebildet.
In China
gab es auch ein System, bei dem jedes Fingergelenk in drei Teile unterteilt
wurde. Jeder Finger entsprach neun Einheiten.
Mit Hilfe der Finger
konnten unsere Vorfahren aber nicht nur zählen, sondern auch addieren,
subtrahieren, multiplizieren und dividieren.
Ein Beispiel:
Möchte man
7 mit 8 multiplizieren, streckt man die Finger der ersten Hand und schließt
so viele, wie die darzustellende Zahl über 5 liegt, in unserem Fall
zwei. Mit der anderen Hand drückt man die zweite Zahl in derselben
Weise aus, man knickt drei Finger. Die Summe der geschlossenen Finger multipliziert
man mit
10 = (2+3) x 10
und addiert die Summe zur Multiplikationssumme der gestreckten Finger der
beiden Hände:
7 x 8 = (2+3) x
l0 + 3 x 2 = 50 + 6 = 56.
Spuren solcher Rechnungsarten
finden sich noch heute in einigen Ländern.