Gipslagerstätten und Gipsgewinnung im Land Salzburg

 

Schreyerbruch und Leopoldsthal bei Bayrisch Gmain St. Leonhard am Fuße des Untersberges Gipssteinbruch Kuchl Neureiterbruch und Russeggerbruch bei Scheffau Gipsbergbau Hallberg-Webing der Firma Christian Moldan KG, Gipssteinbruch und Gipsbergbau Abtenau der Firma Gustav Haagen, 1978 eingestellt Gipsvorkommen im Imlaugraben bei Werfen

 

Gipsbergbau und Gipsgewinnung „Hallberg

Firma Gustav Haagen (1954 – 1978) und Firma Moldan ab 1978.

1956: Die Förderung wird mittels Handbohrung und Sprengarbeit aufgenommen.

1978: Nach dem Ableben des Unternehmers, Ing. Gustav Haagen, wird der Betrieb von der Firma Moldan übernommen.  


Gipsbergbau Hallberg/Abtenau (Gustav Haagen). Förderung des Rohgipses mittels Feldbahn zur Brechanlage

 

 

Gipssteinbruch und Gipsbergbau „Abtenau

Firma Gustav Haagen (1963 – 1978)

Mit fortschreitendem Abbau tritt anstelle des Gipssteins immer mehr Anhydrit auf, der mitunter stark tonhältige Verunreinigungen (Haselgebirge) aufweist.

Anhydrit und Werfener Sandstein werden an verschiedene Zementfabriken geliefert.  


Gipsbergbau Abtenau (Gustav Haagen). Im Vordergrund Gipssteinbruch, im Hintergrund Tagbau auf Werfener Sandstein, 1978, Abtenau 1978 eingestellt.


Gipsbergbau Abtenau (Gustav Haagen). Abtransport der Rohgipssteine mittels LKW, 1972

   

Gipssteinbruch und Gipsbergbau „Webing

Firma Johann Russegger (1952 – 1962) und Firma Moldan ab 1963

1952: Johann Russegger eröffnet mit 6 Arbeitern nahe dem „Webinggut“ einen Gipssteinbruch. Von Anfang an hat der Betrieb mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen

1963: Firma Moldan übernimmt den Betrieb und beginnt mit  dem Einsatz moderner Maschinen.

„Webing“ und „Hallberg“ werden zu einem Untertagbergbau zusammengeschlossen.

Das gebrochene Rohmaterial wird mit Lastzügen zum Gipswerk Grabenmühle transportiert.  

 


Gipssteinbruch Webing bei Abtenau der Firma Johann Russegger, 1964.
Bildmitte Mannschaftskaue und Brecheranlage, im Hintergrund Steinbruchwand, im Vordergrund erste Aufschlussarbeiten nach erfolgter Übernahme durch die Firma Moldan, 1963.

Bohren von Bohrlöchern mittels Bohrwagen

Bohrwagen 2000


Gipssteinbruch Webing bei Abtenau. Aufschlussarbeiten, 1968


Gipssteinbruch und Gipsbergbau Webing der Firma Moldan. Gesamtansicht, 3 Sohlen; oberste und 1. Sohle Tagbau, 2. und 3. Sohle Untertagbergbau, 1984.


Gipsbergbau Halberg/Webing bei Abtenau, Untertagsituation, 1986


Gipsbergbau Hallberg/Webing bei Abtenau. Beladen eines Lkw mit Rohgipssteinen, 1986

 

Ehemaliger Gipsbergbau und Gipsgewinnung in Scheffau an der Lammer

1767: Erste urkundliche Nachrichten über Gipsabbau

Verkauf von Dunggips für die Landwirtschaft, Mauergips und Gipssteine an die Zementfabriken.

1948: Gustav Haagen pachtet den Steinbruch

1952: Einstellung des Betriebs wegen schlechter Qualität des Gipses und vermehrtem Auftreten von Anhydrit.  

 

 

Ehemaliger Gipsabbau und Gipshandel bei Großgmain

 

Der „Schreyerbruch“ ist heute ein stark verwachsener Steinbruch. Die zum Teil noch aufragenden Bruchwände lassen weißen und rötlich gefärbten, körnigen Gips erkennen.

1798: Joseph Thaler bekommt ein 25 Quadratklafter großes „Gipsfeld“ gegen ein „Willengeld“ (Pachtgebühr) von 2 Gulden jährlich zugewiesen, mit der Auflage, den gewonnenen Gips an das Erzstift zu verkaufen und das „Gipsregulativ“ von 1793, welches den Handel und Absatz der einzelnen Konzessionisten regelt, einzuhalten.

1893: Maria Schreyer, die letzte Besitzerin, stellt den Betrieb ein.

 


Gipssteinbruch bei Großgmain "Schreyerbruch", 1893 eingestellt, 1980

Der Gipsbruch „Leopoldsthal“ ist heute stark verwachsen, doch noch gut als Gipsbruch erkennbar. Die 10 m hohe Bruchwand lässt weißlich- bis rötlichgrauen Gips erkennen.

1803: Beginn des Gipsabbaus

Verkauf von Dunggips, Mauer- und Stuckaturgips. Dieser wird sogar für die Bauten am königlichen Hof in München verwendet.

1920: Auflassung des Gipsbruchs  

 


Gipssteinbruch "Leopoldsthal" bei Marzoll bzw. Weißbach (Oberbayern), 1920 aufgelassen, 1980

 

 

Seinerzeitige Gipsgewinnung bei St. Leonhard und Gutrathsberg

Der kleine Gipsbruch bei St. Leonhard am Untersberg (1812 – 1860) hat nur lokale Bedeutung.

Der nur zeitweise betriebene Gipsbruch Gutrathsberg bei Hallein liefert nur mindere Qualität für die Erzeugung von Dunggips.

1860: Auflassung des Betriebs

   

Frühere Gipsgewinnung und Gipserzeugung im Imlaugraben bei Werfen

1793: erste urkundliche Nachricht über einen Gipsabbau

1830: Einstellung der Gipserzeugung

In den weiteren Jahrzehnten gewinnen die Bauern fallweise sowohl im Imlautal als auch im benachbarten Blühnbachtal Gips, der als Dung- oder Mauergips für den eigenen Bedarf Verwendung findet.

   

Gipslagerstätte Grubbach - Moosegg

 

Diese Gipslagerstätte liegt in ca. 900 m Seehöhe im Grubbachgraben. Dieser Graben befindet sich zwischen den Ortschaften Kuchl und Golling und mündet als Kertererbach in die Salzach. Gipsbruch Moosegg

Gipsbruch Moosegg

1919/20: Errichtung einer 2,5 km langen Drahtseilbahn vom Gipssteinbruch Moosegg zur Grabenmühle zum Transport des Rohgipses. Ersatz für die „Gipsschlarpfen“.

1952 – 56: Elektrifizierung und Verbesserung des Betriebes im Steinbruch (Förderbänder, große Brecheranlage)

1962: Inbetriebnahme von 2 Schaufelladern und eines Koppelwalzenbrechers im Tagbau  Moosegg. 

 

In den 70er Jahren steigt die Nachfrage nach Maschinenputz.
Die Förderung im Gipsbergbau Moosegg und Webing muss entsprechend erhöht werden. Dies bedingt einen Neubau der alten Brecher- und Seilbahnanlage.

Zur Mitte des 19. Jhdts. erfolgt die Gipsgewinnung im Steinbruch mittels kleinerer Sprengungen, wobei Löcher von Hand gebohrt werden.

Hauwerk