RÖMISCHE
ZAHLZEICHEN wurden bis über das 12. Jhdt. hinaus in Mitteleuropa
benutzt. Durch das Fehlen der Null gab es in der Rechenanwendung aber erhebliche
Schwierigkeiten.
Die Zahlzeichen
der Römer weisen eine Fünferstruktur auf. Das Zeichen
V für 5 könnte eine stilisierte Hand bedeuten, das Zeichen X
für 10 zwei Hände:
Die römische
Schreibweise für große Zahlen:
Große Zahlen
schrieben die Römer mit Hilfe der zusätzlich eingeführten
Zeichen, die eine Multiplikation mit 1000 bzw. 100 000 darstellen.
Addition
III + IIII = VII Man brauchte nur wissen IIIII = V
Im Mittelalter setzte sich ein Subtraktionsprinzip immer mehr durch:
IV = 4 IX = 9 IXX oder XIX = 19
Multiplikation konnte man durch Verdoppeln und Halbieren ausführen (wie die Ägypter).
XXIII mal CXXII
Man schreibt den
einen Faktor senkrecht in seine Bestandteile zerlegt an und rechnet nach
dem folgenden Schema:
XXIII
I
XXIII
I
CCXXX
X
CCXXX
X
MMCCC
C
MMDCCC VI
(Bei dem Faktor X wird jedes Symbol durch das nächsthöhere ersetzt, bei dem Faktor C ebenso.)
"Die additative
Zahlenbetrachtung", schreibt Ernst Bindel, "also das Addieren von Einheit
zu Einheit im Gegensatz zum Gliedern (Teilen) einer Einheit, erhielt nicht
zuletzt deshalb so große Bedeutung, weil sie sich zum Be-greifen
und Hand-haben alles Mechanischen empfiehlt".
Die Römer rechneten
wahrscheinlich mit einem Handabakus, der nur die Größe einer
Postkarte hatte. In westlichen Kulturen wurde er bis um 1400 verwendet.
Römer interessierten sich nicht für die theoretische Mathematik,
sondern für eine praktische Anwendung.
Zur Zeit der römischen
Cäsaren verband sich die Zahl bereits eng mit dem Geldwesen. Die Sprache
gibt Auskunft: Das lateinische Wort für Zahl numerus hängt mit
dem Wort numen, das die Gottheit bezeichnete, zusammen. Ein drittes verwandtes
Wort gesellte sich dazu: numus - Münze.
Heute verwendet
man noch römische Zahlen zur Nummerierung von Kapiteln in Büchern,
für Zifferblättern von Uhren, zur Dekoration,.. Seneca (4 v.
bis 65 n. Chr.) bekannte: "Der Geiz lehrte mich zu rechnen und meine Finger
in den Dienst meiner Leidenschaft zu stellen." Bis zur Ausbreitung des
schriftlichen Rechnens mit den sogenannten arabischen Ziffern rechnete
man mit den Fingern.