Einleitung

Die MATHEMATIK war lange nur wegen ihrer Nützlichkeit im Alltagsleben (für das Zählen von Waren, die Messung von Längen und Rauminhalten ...) geschätzt, bevor sie zur Wissenschaft wurde und sich rasant weiterentwickelte.
Seit wann der Mensch zählt, wissen wir nicht. Der frühe Mensch zählte wohl stumm mit konkreten Gegenständen wie Muscheln und Kieselsteinen. Man benützte die Finger, zählte aber auch mit den Zehen, mit den Armen und Beinen, mit Ellenbogen, Handgelenken, Fußknöcheln und dem ganzen Körper. Durch die Kombination solchen Zählens mit leicht handhabbaren Gegenständen wie Knoten in einer Schnur, Kieselsteinen etc. konnten relativ hohe Zahlen ausgedrückt werden.

Nummerische Aufzeichnungen wurden mittels Striche auf einem Stab gemacht. Das älteste Beispiel vom Gebrauch eines Kerbholzstocks datiert zurück auf die Altsteinzeit.
Im Speichenknochen eines jungen Wolfes sind 55 tiefe Kerben eingeritzt, von denen die ersten 25 in Gruppen zu fünf angeordnet sind. Danach kommt eine doppelt so lange Kerbe, mit ihr schließt die Reihe ab. Von der nächsten, ebenfalls doppelt so langen Kerbe an beginnt eine neue Reihe, die bis 30 läuft.
Der Knochen stammt aus dem Jahr um 30.000 v. Chr., ist 18 cm lang und wurde in Mähren gefunden.
Dies ist ein Beispiel für Symbole, die zur Bezeichnung der Grundzahlen 1, 2, 3, ...  benutzt wurden. Jede Kerbe entspricht einer Einheit.
Diese Schreibweise hat sich bis zu den römischen Ziffern - IIII - erhalten.
Ein ähnlich primitives System verwenden wir auch heute noch IIII.
Die aufgeführte Zahl muss abgezählt werden (mühsam, braucht viel Platz).
Jede fortgeschrittene Kultur erfand ein Zeichen oder eine Schreibweise zur Darstellung großer Zahlen.

Die ersten Zahlwörter waren konkrete Begriffe, die die Zahl enthielten.
Am Anfang allen Zählens steht die Unterscheidung "EINS" und "VIELE", die der Mensch schon sehr früh durch Beobachtung seiner Umwelt erlernte.
Mond, Sonne standen beispielsweise für die Einheit,
Vogelflügel, Augen, Brüste für ein Paar
Blätter des gewöhnlichen Klees für drei,
Pfoten eines Tieres für vier,
Finger einer Hand für fünf.
Das Zählen mit Hilfe der 10 Finger, manchmal zusätzlich auch der 10 Zehen, wurde bald zum meistverwendeten Zählsystem.