Englisch als Arbeitssprache

An allen Hauptschulen des Tennengaues bietet das Projekt "Englisch als Arbeitssprache" eine besondere Ergänzung des Sprachunterrichts.

KUCHL (roma). Die Zeiten, in denen Schüler die englische Sprache zwar lernten, aber nie wirklich anwenden konnten, scheinen auch an den Tennengauer Hauptschulen endgültig vorbei zu sein. Das Projekt "Englisch als Arbeitssprache" ergänzt in allen Hauptschulen des Bezirks den Regelunterricht und die unverbindlichen Übungen auf eine ganz besondere Weise: In einem bestimmten Zeitausmaß werden auch Fächer wie Geographie, Geschichte, Musik und Leibesübungen - ja sogar Biologie und Mathematik in Englisch vermittelt.

"Die Schüler haben viel Spaß dabei", freut sich auch Petra Schnöll, die an der Hauptschule Kuchl Geographie und Englisch unterrichtet, über das positive Echo ihrer Schützlinge.

Gelehrt wird Englisch als Arbeitssprache von fachgeprüften Lehrern in ihren Zweitfächern, und zwar auf freiwilliger Basis. Die Themen werden aus dem Lehrplan ausgewählt. Es bestehen auch Kooperationen mit den Englischlehrern der betreffenden Klassen, die etwa für die Erarbeitung des Wortschatzes wichtig sind.

"Angst vor der Sprache gibt es keine mehr"

Die Leistungsgruppen des regulären Englisch-Unterrichts spielen dabei übrigens keine Rolle. Der dadurch ungezwungenere Umgang mit der Sprache steigert auch bei weniger begabten Schülern die Motivation.

"Angst vor der Sprache gibt es da zum Glück keine mehr, da trauen sich alle reden", berichtet Schnöll über ihre Erfahrungen. Wichtig sei natürlich, dass auch etwas "Action" dabei sei (etwa durch verschiedene Spiele) und man die Schüler nicht nur mit vorgedruckten Blättern langweile.

" Sprachkompetenz ist die Tür zu Europa und der Welt und eröffnet neben dem völkerverbindenden Aspekt auch bessere Möglichkeiten im zukünftigen Berufsleben", unterstrich Bezirksschulinspektor Josef Irnberger kürzlich bei seinem Besuch der Hauptschule Kuchl die Wichtigkeit des Projekts "Englisch als Arbeitssprache": "Unsere Ziele sind eine Erhöhung der sprachlichen Kompetenz bei den Schülerinnen und Schülern und ihres Selbstbewusstseins im Umgang mit der Sprache. Auch soll dadurch die Berufsvorbereitung verbessert und die Motivation, eine Fremdsprache zu erlernen, gesteigert werden", so Irnberger.

"Einsprachigkeit ist heilbar", diagnostiziert auch Hauptschullehrerin Petra Schnöll: Englisch als Arbeitssprache kann auch die unterschiedlichen Interessen und Begabungen der Schülerinnen und Schüler zum Fremdsprachenlernen fördern. Eine erhöhte sprachliche Flexibilität ist später vor allem für die AHS und BHS von Bedeutung."

Koordiniert wird das gesamte Projekt übrigens durch den Halleiner Hauptschullehrer Karl Schöberl, seines Zeichens Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Englischlehrer.

Spaß am Sprachunterricht: "Es sind alle sehr motiviert", freut sich Hauptschullehrerin Petra Schnöll. Die Halleinerin unterrichtet bereits 21 Jahre in Kuchl, seit fünf Jahren auch Englisch als Arbeitssprache.

Bild: roma